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Auf dieser Seite möchte ich frei von der Seleberichten, somit sind Schreib.- Gramatikfehler zu tolerieren, ansonsten seit Ihr auf der falschen Seite          Im vorraus Danke für Euer Verständnis.

16.11.04: Nach 26 Jahren bei den SBB, habe ich gekündigt, es war nicht einfach aus einer teilweise sicheren Bindung sich zu trennen, aber gleichzeitig ist dass der Startschuss zu unserem Weltreiseabenteuer. Im gegensatz zu Katja habe ich die Kündigung schon hinter mir, den ich befürchte sie wird es nicht einfacher haben als ich, den die Fliegerei ging ihr auch in Fleisch und Blut über.

16. - 19.01.05: Wir waren in dieser Zeit in der Werft in Dänemark um unserer Antares einen neuen Farbanstrich zu verpassen. Zu unserem Leid, wurde nach dem Sandstrahlen noch ein Loch unter der alten Farbe gefunden und dieses ist genau unter dem WC, um dieses Loch zu schliessen muss eine Platte in den Rumpf geschweisst werden. Da sich das Loch genau unter dem WC befindet, muss dieses rausgerissen werden. Da es der Werft an Zeit und uns langsam an unserem Geld fehlt, müssen wir noch ein Jahr weiter arbeiten, damit wir unseren Traum von 2 - 3 Jahren erfüllen können!

21.03.05: Neuer Vertrag mit der SBB unterschrieben, also es geht weiter mit dem Alttagstrotz, trotzdem muss ich der SBB dafür meinen Dank aussprechen!!!!

17.05.05: Unsere Katze Ninife, hat sich zu unserem Leid, schon alleine auf die grosse Reise gemacht, wir mussten von ihr mit schweren Herzen abschied nehmen, leider wurde sie viel zu jung durch eine Krankheit von uns genommen, du fehlst uns so sehr, machs gut kleine Katze. 

01.07.05: Abflug nach Dänemark, um das Boot vorzubereiten für Ihre Fahrt in die Schweiz, dabei habe ich festgestellt aus wieviel zuteile ein Segelboot besteht.

05.07.05: Ankunft unserer Antares in der Schweiz (siehe Bilder), alles hat besser geklappt, als ich befürchtet hatte. Aber Katja hat dies auch super vorbereitet!

06.06.06: Es ist schon wieder Frühling, und wir sind nur am arbeiten, und trotzdem läuft uns die Zeit davon, bis Juli 06 müssten wir eigentlich soweit sein um unser Boot nach Basel zu transportieren. Also Neptun, lass uns 10 Hände geben, damit wir im August, einen auf dich, ausgeben können.

20.06.06: Katja und ich haben auf Ende August unsere Arbeit gekündigt, obwohl wir noch auf klein Lutz warten, aber dass macht das Leben so richtig spannend und ob wir bis September mit dem Boot soweit sind, dass wir einwassern können steht auch noch in den Sternen, aber die Hoffnung und die Träume sterben zuletzt. 

26.06.06 05.52 Uhr : Samuel meinte, er wolle mit unseren Träume, auch noch sein Wort mitsprechen, und kam, auf die oben genante Zeit zur Welt. Eines Tages wird er uns noch verfluchen, weil er diese Reise nicht bewusst mit verfolgen konnte, aber das kann ihm keiner nehmen!

bis 31.08.06: Meine ganze Arbeit war bis jetzt, nie so schön, auf jedem Bahnhof wo ich zur Zeit arbeite, kann ich sagen, es war mein letzter Arbeitstag. und eigentlich möchte ich jeden umarmen und Danke sagen, weil ich ihn das letzte Mal sehe, aber jeder nimmt es einfach zur kenntnis und sagt nicht einmal richtig tschüss. Aber es ist mir bewusst, das nicht jeder dass gleiche empfindet!

11.09.06 unser Transport nach Basel, sollte eigentlich stattfinden!!!  

12.09.06 der Transport hatt, am 11.09.06 nach Basel stattgefunden, unsere Antares schwimmt nun im Basler Yachthafen am Steg, natürlich fast Wasserdicht, aber dass lassen wir jetzt mal auf dem trockenen liegen, wird später erklärt!!!

22.09.06 der Umzug in Arnegg ist beendet, alles ist eingelagert und geputzt, nun endlich hoffen wir, dass es losgeht, denn die Nerven liegen zum teil sehr blank, nur stress seit Ende August, dies das und jenes musste noch erledigt werden, dies und das hat auch nicht geklappt oder wird einmal geändert, aber vermutlich erst wenn wir wieder zuhause sind, es lebe die Bürokartie!!!!

23.09.06 langsam aber sicher kommt der Tag für die Abreise, hoffen wir, dass es endliche losgeht.

24.09.06 heute ist definitiv der Tag unserer Abreise, Wir starten nun in Basel. Die Richtung wäre France, aber Irrtum unser Stopmagnet am Dieselmotor ist defekt!! Also zuerst in die Reparatur.

27.09.06. wir warten in Basel auf unsere Rep., da passiert am Morgen um 10.00 Uhr dass unglaubliche Unglück, dass mir Samuel aus der Koje auf den Boden fällt, grosses Geschrei, Angst und Panik!! Nach dem ich Katja informiert habe, haben wir ein Taxi in das Unikinderspital genommen, danach wurden wir mit Blaulicht ins Kantosspital überführt. Samuel hat dies natürlich sehr genossen, mal Blaulichtfahren und sein Vater in Angst und Schrecken!! Natürlich konnten einem die Arzte auch nicht viel sagen, wie die Mama.! "wir überwachen Ihn" also wieder zurück zum Boot, aber ohne Blaulicht!!!

29.09.06 unser Abreise Tag, zuerst gings auf die Schleuse Kemps zu, da wir noch keine Ahnung vom schleusen hatten, dachten wir dies sei wohl keine grosse Sache! Aber Irrtum da sind ja schon Frachter drin, 20mal so gross wie wir, und staun die bewegen sich noch und da sollen wir auch noch rein. Dank der super Matrosen von den Frachtern, haben wir es doch noch geschaft!!! Danach gings dann ruhiger auf den Rhein - Rohnekanal zu!

30.09.06. Schleuse um Schleuse kämpfen wir uns auf den Berg, nach ca. 30 mal schleusen, werden vom Hochwasser in Montreux (France) fünf Tage festgenagelt! Also abwarten und Teetrinken.

06.10.06 ab heute dürfen wir weiterfahren, obwohl der Doubs immer noch Hochwasser führt! Dies bemerken wir auch am Boot, wir müssen hart arbeiten, damit die Strömung nicht die Herrschaft über die Antares an sich reisst!!!

12.10.06 nun endlich nach ca. 60 mal schleusen, kommen wir in die Saone, nun folgen wir dieser bis Lyon und ab dort geht es weiter auf der Rohne bis Sete, aber weiteres folgt später. Ich bin schon froh, dass ich ein Internet-anschluss gefunden habe, ich hoffe, dass ich später noch Bilder dazu runterladen kann!!!

26.10.06 Im Moment sind wir in Avignon, aber auch nur einen halben Tag, danch fahren wir weiter nach Arles und staune da, am Freitag sehen wir und unser Boot das Meer,(falls wir nicht voher untergehen) den alles was noch einigermasen geht ist der Motor und die Dichtheit des Bootsrumpf! Dafuer sind alle so nett in Suedfrankreich (ha ha!!!)

27.10.06 Ankunft im Hafen von Port St.Louis, nach ueber 120 Schleusen, sind wir endlich am Meer angekommen. Am Dienstag geht unser Boot auf Drockendock, um Farbschaeden usw. zu beseitigen, den Masten vorzubereiten um diesen etwa am Freitag 03.11.06 stellen zu koennen, damit wir uns endlich aufs Meer trauen koennen. Aber vorerst braucht unser Baby noch ein paar Impfungen, obs klappt erfaehrt Ihr spaeter, es ist nicht immer einfach, alles zu Organisieren, bei der Arbeitsmoral in den suedlichen Laendern, aber Katja macht dies mit einer wunderbaren Ausdauer!! 

13.11.06 Leider sitzen wir immer noch in Port St.Louis fest, unser Boot ist zwar seit Freitag 10.11 wieder im Wasser, aber der Mistral blaest uns mit 100 km/h um die Ohren, aber ab Morgen soll sich der Wind etwas beruhigen. Damit wir unsere Segel eintrimmen koennen, heisst in Klammern, wir moechten einfach mal lossegeln und zwar Richtung Sueden, damit es auch in der Nacht etwas waermer wird!!! Impfungen von Samuel, waren prima, netter Arzt und tapferer Junge, Gewicht 6300 gramm schwer und 64cm gross. Der Impfstoff muss uebrigens von der Mutter aus der Apotheke mitgebracht werden. Also angenehme Schweiz laesst gruessen!!!!

24.11.06 Endlich in Spanien angekommen und schon haengen wir wegen dem starken Wind wieder fest. Weiter ging die Reise nach Port St.Louis ueber Saintes Maries de la Mer, Cap D'agde nach Port Vendres danach verliessen wir Frankreich mit den guten Schoggicroissants und den "lieben" Suedfranzosen, natuerlich wollte im letzten Hafen der Franzoesische Zoll unsere Papiere noch besichtigen und haben mich als Matrose betitelt auf dem Formular, da ja Katja der Kapitaen ist und Samuel der erste Offizier ist..... Leider habe ich immer noch das Problem meine Fotos vom Laptop aufs Internetkaffee runterzuladen, aber ich werde mich weiter bemuehen, dass es mal irgend wo klappt, ansonsten nach unserer Reise zuhause in etwa 10 Jahren...Sobald das Wetter wieder mitspielt wollen wir unsere Reise nach Barcelona fortsetzen. Obwohl wir zur Zeit mehr motoren als segeln, weil wir zuviel oder keinen Wind haben oder er uns voll auf die Nase weht, ansonsten machen wir der Alinghi alle Konkurenz, so schnell flitzt unsere Antares durch die Wellen.

21.12.06 es tut mir leid, aber leider hat es wegen der Umstellung der Homepage  keine weitere Eintraege gegeben, sollte nun aber wieder gehen. Naechste Eintraege werden bald folgen. sind nun in Moreira angekommen und haben wieder aufenthalt wegen Sturm. Falls ich bis Weihnachten nicht mehr dazukomme, wuensche ich allen frohe Weihnachten und bleibt mir gesund...

16.01.07 wir sind immer noch in Moraira, da wir noch einiges zu erledigen hatten, morgen bekommt Samuel seinen zweiten Satz Impfungen, diesmal auf spanisch, sein innerlicher Fluch wird wohl Ole bedeuten. Mit dem Butangas gab es natuerlich auch Probleme, in Spanien haben sie natuerlich wieder ein anderes System, dadurch musste ich den Anschluss wieder abaendern. Ihr fragt euch sicher was haben Lutzes ueber Weihnachten und Neujahr gemacht? Wir waren bis zum 29.12.06 in Malaga um mit Samuels Grosseltern und Urgrossmutter sowie meinen Schwiegereltern und Katjas-Mama und Papa Weihnachten zu feiern. Nun ratet mal wieviel Personen kamen uns aus der Schweiz besuchen? Am 29.12.06 sind wir von Malaga nach Gran Canaria geflogen, um mit sehr guten und lieben Freunden Neujahr zu feiern. Die uns eigentlich fast den ganzen Aufenthalt gesponsort haben, dafuer nochmals tausend Dank fuer alles, gilt auch fuer meine Schwiegereltern...Dafuer seit Ihr selber Schuld wenn unser Geld noch fuer 10 Jahre und mehr reicht und wir nicht nach Hause kommen. 07.01.07 sind wieder zurueck in Moraira. Warten ab bis wir das Wetter finden, um nach Ibiza zu segeln.

06.02.07 wir haben endich das Wetter gefunden, und sind bei wunderbarem Sonnenschein und flacher See nach Ibiza getuckert, die Insel erreichten wir nach gut 11 Std. Fahrzeit, und unser Glueck war, dass danach schon wieder fuer sechs Tage sehr starker Wind hatten. Danach haben wir mal die Insel umrundet und uns dann fuer einen Hafen entschieden um den Besuch von Samuel's Grossmutter abzuwarten. Mit Ihr haben wir einige ausfluege gemacht, sowie einen Segeltourn in eine kleine Bucht, Sie hat uns auch ermoeglicht unseren ersten Tauchgang zu machen, da sie sich geopfert hat auf Samuel aufzupassen und somit hat Sie den aufenthalt auf dem Schiff mehr als abverdient! Leider ist Sie auch schon wieder weg! Nun haben wir uns geeinigt noch Formentera zu erkunden, wir werden wenn das Wetter mitspielt am Sonntag den 04.03 lossegeln, und dort noch 1-2 Wochen verweilen, da diese Insel auch so schoen ist wie Ibiza, kann ich euch fuer Ferien empfehlen, aber nicht in der Hauptreisezeit Sommer.

13.03.07 wir sind in der Zwischenzeit ein paarmal zwischen Ibiza und Formantera hin und her gependelt. Am 13.03.07 wollten wir wieder lossegeln um das Festland zu erreichen so ca. 100 Meilen. Kurz nach der Ausfahrt von Ibiza, querab von Formentera ist der Wind eingeschlafen und wir mussten dieseln, da aber dieser nicht ans Festland reicht, mussten wir wieder nach Formentera ausweichen. Dann das Unfassbare, ein Knall, der Motor wurde abgewuergt und Rauch stieg aus dem Motorraum. Nach dem ersten Schock, habe ich zuerst einmal nachgeschaut ob es brennt, aber es hat sich nur das Schwungrad ins Holz gefressen, aber warum konnte ich zuerst nicht festellen, da wir zuerst schauen mussten wie wir unser Boot vor einer Strandung retten koennen, da wir einen Hauch von Wind hatten schmissen wir die Segel hoch,das reichte aber nicht um in den Hafen zu kommen. Katja kam dann mit der Idee, man koenne ja das Schlauchboot aufblasen und den Ausenborder anwerfen, mit gut vier PS haben wir dann das Boot in den Hafen geschleppt! Im Hafen haben wir dann das Uebel gefunden, die Motoraufhaengung war gebrochen, die  Frage war nun wie den Motoranheben ohne das Ding auszubauen. Da kamm mir die Idee von einem ilegalen, abgestellten Doeschwo den Wagenheber auszuleihen, damit konnte ich den Motor aufstellen, ohne ihn auszubauen. Die abgebrochene Aufhaengung konnte geschweisst werden, somit verlief alles noch glimpflich. Gleichzeitig hatten Katja und ich das neunjaehrige, gemeinschaftliches Bestehen. Danke Katja!!! Heute haben wir den 26.03.07 und sind immer noch auf Formantera, haben noch mit der Crew von der Ocean Rose ( Toni und Arlin) bekanntschaft geschlossen und einiges unternommen, den Toni hat ein Metaldedektor und damit haben wir die Straende nach Geld abgeforscht und auch einiges gefunden, leider reichts noch nicht bis zum Milionaer! Leider muessen wir uns langsam ueberlegen wann wir losstarten, denn den Sommer moechte ich nicht hier verbringen und schlisslich ruft die Ferne um neues zu entdecken....Also dann bis zum naechsten mal.

05.04.07 Bye bye Formentera, bei starkem Wind und sogar in die richtige Richtung sind wir gestartet um ans Festland zu kommen, nach gut zwei oder drei Stunden hatte der Wind so gedreht, dass wir entweder nach Afrika oder zurueck nach Frankreich segelten, also sind wir wieder nach Ibiza aufgekreuzt und haben in San Antonio nach 8 Stunden festgemacht. Samuel ist es sehr schlecht auf diesem kurzen Toern ergangen, er war so richtig seekrank, und wer sagt, Kleinkinder bis 2 Jahren werden nicht seekrank, muesste mal mit einem aufs Meer! Am 09.04 haben wir dann unseren zweiten Versuch gemacht um ans Festland zu kommen. Nach 70 Meilen und 14 Stunden sind wir in Altea angekommen, danach weiter nach Alicante und sind jetzt wieder ein paar Tage in der wunderbaren Stadt Cartagena verblieben. Wir geniessen die Zeit an Land mehr als auf dem Wasser, denn mit der Uebelkeit von Samuel wird es auch nicht einfacher und er tut uns zunehmend leid, was wir ihm als Eltern antun und da die Zeit sowie die Kontos sich langsam leeren, haben wir beschlossen, nach dem Sommer uns wieder auf den Heimweg zu machen, damit wir im Herbst wieder zuhause sind, also freut euch auf uns oder nicht!!

04.06.07 Hallo zusammen, tut mir unendlich leid, dass wir uns so lange nicht mehr uebers Internet gemeldet haben. Wir haben in der Zwischenzeit so viel erlebt und die Zeit rennt nur so davon. Von Cartagena sind wir via San Jose, Almerimar, Benalmadena wo uns noch zwei Freundinnen, mit Katjas Goettibueb besuchen kamen (siehe unter VIP), danach gings weiter nach Gibraltar wo wir leider keinen Platz bekamen da noch Regatta war, also sind wir weiter bei Sturm durch die Strasse von Gibraltar bei Windstaerke 7 mit Wellen bis 4 Meter aber alles von hinten, also die Antares ist wunderbar da durch, und hat alle Horrorgeschichten ueber die Strasse von Gibraltar widersprochen::::: zur Zeit sind wir nun in Barbate. Auf dieser ganzen Reise ging uns der Stromerzeuger am Diesel kaputt und ein Einspritzventil hat angefangen Diesel zu seichen, dadurch hat der Motor nicht mehr die volle Leistung, aber sonst geht es uns allen gut, habe noch ein paar Fotos draufgeladen, muesst halt selber suchen, da ich schon keine Zeit mehr habe laenger zu schreiben.

05.06.07 Da unser Junior gerade schlaeft, nuetzen wir die zeit und schreiben ein paar zeilen mehr. wir sind immer noch in barbate, ein kraeftiger ostwind hinderte uns auch heute am auslaufen und wir versuchen es morgen noch einmal. unser naechstes ziel ist die isoleta de sancti petri und wird unser ganzes seemaennisches koennen fordern, die einfahrt faellt bei ebbe auf zum teil 0.5 meter und wir muessen drei peilungen machen um mit genuegend wasser unter kiel in den hafen einzulaufen. ja wir befinden uns schliesslich im atlantik und muessen uns mit gezeiten auseinander setzen oder anfreunden. ob das wohl gut geht, ansonsten gibt es ein zusaetzliches foto unter strandungen und wir koennen unser unterwasserschiff reinigen. wir hoffen bis ende  juni in der naehe von portugal ein huebsches plaetzchen zu finden, da mami siegenthaler uns besuchen kommt. wir freuen uns auf portugal, auf schoene unverbaute kuestenabschnitte mit viel natur, freundliche menschen und guenstige hafenplaetze oder sichere ankerplaetze - alles was in spanien nicht zu haben ist;leider. das wetter ist im atlantik nun auch besser, wir haben wunderbaren sonnenschein, goldene sandstraende und hellblauer himmel - was wollen wir mehr?

16.08.07 wehmuetig verliessen wir unser kleines paradies im rio guadiana und machten einen kurzen stop in der zivilisation in ayamonte. von da aus ging es direkt in die lagune vor faro wo wir hinter der insel culatra mit viel karibischem flair anker warfen. nach zwei tagen ging es bei regen nach lagos wo wir bei sonnenschein ankamen, fuer uns ungewohnt viel jubel und trubel, der hafen rammelvoll, die strassen des huebschen staedtchens mit menschen vollgestopft und am abend wurden wir mit katzenjammer karaoke von der hafenbeiz in den schlaf gewiegt. so sagten wir leichten herzens auf wiedersehen und flitzten bei kraeftigem nordwind durch die see nach baleira um dann die letzte meile bis zum ankerplatz gegen den wind mit knappen 2 km/h anzukaempfen. nach dreimaligem versuch hielt der anker 1 A, wir genossen die ruhe auch wenn uns der wind um die ohren pfiff und entschieden uns am naechsten morgen bei leichtem westwind um den aeussersten punkt von europa, dem cap sao vincente nach sines zu "segeln". zum guten glueck wussten wir noch nicht was uns erwartete... bis zum cap sagres lief es wunderbar auch wenn die wellen immer hoeher wurden, aber dank der unterstuetzung unseres braven motores gings zuegig weiter. zwei drittel des ellenlangen stueckes liefen mit bravour aber dann kam der hammer: der wind schlief ein, wir kaempften gegen die hohen wellen mit 2 km/h bis sines.....

22.08.07 wir haben wifi! und es funktioniert auch! das letzte mal wurden wir in der bibliothek in sines nach einer halben stunde vertrieben und so war der letzte eintrag kuerzer als gedacht. nun ja versuchen wir es nun mit wifi. wir sind im nobelvorort cascais von lissabon gelandet nach einem weiteren kampf gegen die natur. es ist unglaublich aber wahr, nach vier naechten erholung starteten wir morgens um 4 uhr bei flaute richtung cabo espichel. wie immer lief es am anfang wunderbar bis kurz vor dem heimtueckischen kap. die wellen wurden immer kabbliger und der wind kam auf einmal aus nordwest, voll auf die nase und der kampf begann. wir versuchten mit segeln aufzukreuzen, was aber nur die strecke verdoppelte und unseren geist ermuedete. voller sehnsucht dachten wir nach 12 stunden an das feine ghackets mit hoernli, welches vorbereitet in der bilge lag, aber an kochen war nicht im entferntesten zu denken, samuels magen rebellierte gegen jede nahrung und der arme junge wurde zweimal neu eingekleidet. wir verfluchten zum x-ten mal unsere wahnsinns idee einer reise mit dem segelschiff,wie kann man nur so blind sein.... die wellen brachen und brachen sich am bug unserer braven antares, wie wir am naechsten tag feststellten fuellte jeder brecher unsere bilgen und die vorderkoje durch die ankerwinsch mit salzwasser. toll!! es gab einen ganzen tag putzarbeit. der wind liess unsere haare zu berge stehen und oft erhoben wir die faust und schimpften gegen neptun und alle goetter dieser welt. nach 22 stunden im bummeltempo waren wir bei der einfahrtstonne in den rio tejo nach lissabon angelangt, trotz finsterer nacht konnten wir die einfahrt nicht richtig ausmachen und da wir nochmals 13 meilen vor uns gehabt haetten, entschieden wir uns fuer cascais. ein weiser entscheid - bei unserem besuch in lissabon am darauf folgenden tag, stellten wir fest, dass zwei haefen wegen ausbaggerung geschlossen waren. und so landeten wir morgens um 3 uhr am willkommens steg der marina cascais. trotz frueher stunde gab es doch noch eine heisse mahlzeit und dann fielen wir todmuede in die kojen. jetzt sind wir auch schon wieder vier tage hier, der wind weht mit sturmstaerke nach wie vor aus nord, aber fuer das wochenende ist besserung angesagt. wir geben die hoffnung nicht auf auch wenn die naechste etappe wieder 50 meilen kurs nord anzeigt. wir opfern nun regelmaessig bier, wein und schweizer kaese unserem neptun und hoffe, dass er zumindest die wellen kurz haelt..

02.09.07 vier tage "ruhe" haben wir uns im hafen von povoa de varzim gegoennt und wollen nun kurz vor mittag nach viana do castelo auslaufen. wir hatten dringend eine pause noetig, wir waren vier tage hintereinander unterwegs von fruehmorgens bis zum teil spaetabends und haben meile um meile bei ruhiger see und kaum wind abgegrast. nur auf dem letzten stueck befanden wir uns fast acht stunden lang in einer dicken nebelsuppe, man sah kaum die hand vor den augen und wir verbrachten bange stunden. vor unserem geistigen auge kreuzten wir tanker, frachter, fischerboote und segelyachten und verfingen uns in thunfischnetzen. das schlimmste war ja noch, dass nach dreiviertel strecke unsere karte zu ende war und wir somit auch nicht mit unserem gps feststellen konnten wo wir uns befanden.... typisch familie lutz! mit nebel haben wir natuerlich absolut nicht gerechnet, von portugiesischen seglern bekamen wir die gps daten des hafen von povoa und eine muendliche erklaerung zum kuestenverlauf - was fuer eine seemannschaft! aber wir hatten glueck, kurz bevor unsere karte zu ende ging, war der nebel aufgeloest und wir tuckerten bei guter sicht die verbleibenden 20 meilen nach povoa, kreuzten bei leixoes den ankerplatz der grossschifffahrt mit frachtern aus aller welt - wie waere das wohl mit nebel gewesen? gut, dass man nicht alles zum voraus weiss. ja und so entschlossen wir uns vier tage trotz gutem wetter zu bleiben und einen tag in die wunderschoene stadt porto zu fahren. wir freuten uns auf ein glas portwein am flussufer mit sicht ueber den ehrwuerdigen hafen, aber die veranstaltung air race von red bull und breitling machte uns einen strich durch die rechnung, die hafenpromenade war vollgestopft mit schaulustigen und jeder wollte sich einen guten platz ergattern. so verzogen wir uns schnell wieder in die innenstadt und bewunderten die wunderschoenen haeuserfronten und genossen viel gesuender einen guten kaffee im noblen kaffeehaus majestic aus anno 1923 mit original einrichtung und kellnern in livrées. am naechsten tag konnten wir zu einem ueberrissenen preis die fortsetzungskarte bis in den norden von spanien abholen, dennoch hoffen wir, dass wir vom nebel verschont bleiben in der zukunft, denn das gps ist kein radar...

26.09.07 endlich,endlich sind wir an der nordküste spaniens angelangt! traurig verliessen wir portugal mit den freundlichen und hilfbereiten menschen mit viel lebensfreude, gruben die verbleichte und zerschlissene flagge von spanien aus um sie im wind wehen zu lassen und landeten in baiona. ein fürchterlicher hafen mit ungemein viel schwall und so gings am nächsten tag gleich weiter nach sanxenxo, wo uns ab mitternacht lautstarke musik der angrenzenden bar den schlaf raubte, bis wir entnervt morgens um drei das schiff verholten in den hintersten ecken des hafens und endlich schlafen konnten. auch hier setzten wir am nächsten tag wieder die segel und schlugen uns bis nach portosin durch. endlich ein ruhiger hafen, kein schwall und keine laute musik, sogar eine waschmaschine, die sauber wäscht und ein toller yachtclub mit unheimlich bequemen sofas wo samuel sich richtig austoben konnte und die grosse freiheit genoss. wir blieben gleich ein paar tage hängen, wenn es keinen nebel gab, blies wieder einmal der wind uns um die ohren aber irgendwann hatten auch petrus und neptun gemeinsam gute laune und wir kamen bis nach camarinas. in einer herrlichen ankerbucht warfen wir den anker, genossen eine kanadische aussicht und die letzten wärmenden sonnenstrahlen und waren morgens um vier auf dem weg nach la coruna. da wir das berühmte kap finisterre ohne probleme geschafft hatten, zweifelten wir auch nicht am nächsten, aber oh weh! wir wurden eines besseren belehrt. die wellen schlugen hoch, der wind kam voll auf die nase und so drehten wir nach zwei stunden ab und liefen zurück nach camarinas, aber diesmal in den hafen. nach dem dritten versuch klappte es, wir schlugen dem kap ein schnippchen und landetet dafür in dichtem nebel der bis zur hafeneinfahrt von la coruna anhielt! wir waren heilfroh angekommen zu sein und machten uns am nächsten morgen gleich auf die suche nach kartenmaterial. aber auch das ist wie die berühmte suche nach der nadel im heuhaufen, nach abgelaufenen sohlen und mit knurrendem magen, fanden wir zwar nicht das gewünschte, aber immerhin einen groben anhaltspunkt der nordküste spaniens und einen teil frankreichs für natürlich ein halbes vermögen. mittlerweilen haben wir es sogar bis nach ribadero geschafft, wo urs und guy vom englischen segelschiff martooni zwei tage im motorraum sassen und versuchten aus alt neu zu machen, mit halbem erfolg hoffen wir zumindest. auf jedenfall tauchten beide regelmässig in oel getaucht wieder aus dem innern des schiffes auf und brauchten dann eine rauchpause....morgen solls hoffentlich weitergehen mit vollem tank, das letzte mal waren wir zu faul zum nachtanken gewesen und faulheit wird definitiv sofort beim segeln bestraft, in der nähe der klippen schaltete unser motor auf sendepause und mit schrecken griffen wir zum reservetank und einfülltrichter, gossen bei hohem wellengang das lebenswichtige elixir nach und oh wunder und güte des schicksals unser lieber,  lieber motor arbeitete wieder! es soll uns eine lehre sein....

20.10.07 nachdem wir eine woche in ribadeo festgehangen sind, gings dann wie der blitz weiter in einem stueck nach aviles, dann nach gijon und von da nach.... ja das sollte nicht sein. nachdem wir wieder einmal nach 4 uhr frueh aus den federn gekrochen sind, schoen brav 20 meilen abgetuckert haben, kommt urs auf die glorreiche idee einmal einen blick in den motorraum zu werfen. fazit - beide schrauben der vorderen motoraufhaengung abgebrochen! nun gings schnell in den auf gleicher hoehe liegenden hafen lastres zur problemanalyse; flicken geht nicht ohne dass der motor ausgebaut wird und der naechste hafen ist ueber 70 meilen entfernt, also entschliessen wir uns den weg zurueck nach gijon zu nehmen. auf dem weg treffen wir unsere lieben freunde von der martooni, nehmen schweren herzens abschied und hoffen sie doch bald wieder einzuholen. wir schafften es heil in den hafen zurueck und begannen am naechsten tag mit dem ausbau des motors. gut weiss man nicht zum vornherein was einem erwartet.... urs und ich hoben mit diversen spannsets und mit hilfe des baums sage und schreibe 210 kilo heraus, es dauerte einen ganzen tag und wir waren fix und foxi, hatten kratzer und schrammen im holz, wenig farbe am motor und urs eine gebrochene oder zumindest gequetschte rippe!!! aber nun war das unding von einem motor draussen und die arbeit begann nun erst recht; unzaehlige male rannten wir in den herrlichen shop martin vegas um aus den wunderschubladen ein ersatzteil hergezaubert zu bekommen, vielfach gratis oder zum selbstkostenpreis - ein fantastischer laden mit herzlichen leuten, die unser seglerleben um ein vielfaches erleichterten - vielen dank! urs schnitt neue gewinde und wechselte mit sieben fluechen die oeldichtung und dann nach vielen tagen harter arbeit hiess es das leichtgewicht motor wieder an seinen platz zu bringen. wie die unendliche geschichte weitergeht erfaehrt ihr das nachste mal - die ladenschlusszeiten rufen.....

11.11.07 endlich wieder einmal im internet! nun weiter in der motorgeschichte: während urs noch alle schrauben festzog und leinen an unserem herzstück befestigte, rannte ich nochmals für die letzten schraubenmuttern in die stadt und machte einen kurzen zwischenstop im internet um festzustellen, dass unsere rettungsinsel wegen verschiedenen mängel einen rückruf erhielt (das teil kostete uns immerhin über 5000.-- chf und sollte ein markenprodukt sein, mit betonung auf sollte...) an solchen tagen frage ich mich immer welcher teufel mich geritten hat eine reise mit dem segelschiff zu unternehmen? wir schreiben unsere rettungsinsel vorerst einmal ab, hoffen nicht in die situation einer benützung zu kommen und falls, dass unsere dann einwandfrei funktionieren wird. wir lassen also unser gummiboot noch in reichweite....aber zurück zu unserem lieben motor, mit viel glück und noch mehr kraftanwendungen ist das gute stück wieder an seinem platz und nun begann für mich eine unendlich lange zeit des bangens. ich kann mich nicht erinnern, wann ich zum letzten mal so nervös gewesen bin. während urs alles zum starten vorbereitete, knabberte ich an den fingernägeln und bekam fast einen herzstillstand als der zündschlüssel gedreht wurde. und oh wunder und glück, unser bestes stück lief einwandfrei! was hatte ich doch für einen super mechaniker geheiratet, bestimmt den besten "matrosen" auf der welt!!! ob die reparatur aber auch vom erfolg gekrönt ist, wird sich die nächsten meilen herausstellen,urs scheint da kritischer zu sein als ich. jetzt mussten wir unser aber wirklich sputen, mami siegenthaler hatte ja schliesslich ihren besuch für mitte oktober angekündigt - grossenwahnsinnig liessen wir sie nach frankreich kommen und das war noch einige hundert kilometer entfernt. wir machten uns hinter die planung und versuchten im ersten teil bis santander zu kommen und es lief wunderbar nur bei der einfahrt in der nacht verpasste urs vor lauter müdigkeit eine backbordboje und setzte die antares auf sand. mit vollgas kamen wir wieder frei und der kapitän übernahm das steuer um vor der einfahrt eine steuerbordboje zu schneiden und unser liebes schiff wieder auf den sand auflaufen zu lassen! diesmal kämpften wir etwas mehr aber es gelang uns schlussendlich doch und wir kamen ziemlich müde im hafen an. voller übermut entschieden wir uns nur 12 stunden auszuruhen und gleich einen nächsten riesenschlag von 124! meilen nach arcachon zu machen. so liefen wir gegen 17 uhr aus, ruhiges meer, klare sicht und voller energie begann unser abenteuer. alles lief wunderbar, mitte nacht frischte der wind auf, die segel wurden gesetzt und wir machten gute fahrt. wir wechselten uns an der pinne im dreistunden rythmus ab und samuel schlief tief und fest in seiner koje. gegen morgen nahmen die wellen zu und ich wurde am steuer in abwechslung von salzwasser und regenwasser geduscht, aber wir hielten kurs und hofften, dass sich das wetter die nächsten stunden wieder beruhigen würde. aber da hofften wir vergebens, es wurde immer ruppiger und als die gischt nur noch so um uns spritzte tauchte nicht unweit von uns ein buckelwal auf! der schien die hellste freude an diesem wetter zu haben und machte sprünge wie ein junges kälbchen immer näher zu uns. es beeindruckte uns immens und gleichzeitig wurde es uns mulmig zumute, vorallem als urs so nebenbei bemerkte, dass dieses riesentier nur wenig neben uns auf- oder abtauchen müsste und wir dann wahrscheinlich im atlantik baden würden. so schnappte ich dann samuel und verzog mich nach unten in die sichere kabine und urs sicherte sich vorsorglich im cockpit. das schien dem wal keinen spass mehr zu machen und so spieh er eine riesige wasserfontäne und war verschwunden. unser kampf ging weiter und in anbetracht der sehr schwierigen einfahrt in arcachon und dem scheusslichen wetter entschieden wir uns 37 meilen vor dem ziel abzudrehen und wieder richtung süden zu laufen nach bayonne. mit über 160 meilen erreichten wir heil unser ziel, unendlich dankbar es zur zeit nach frankreich geschafft zu haben, denn übermorgen sollte mami am flughafen bordeaux ankommen. wir verbrachten eine wunderbare zeit bei schönstem sonnenschein und vielen tollen ausflüge in die nähere umgebung, genossen schweizer würste und schoggi und wurden nach strich und faden wieder einmal verwöhnt. vielen dank mami! wie immer verging die zeit viel zu schnell und mami war nach ein paar tagen wieder auf dem nach hause weg. wir hatten leider noch einen schaden am mietauto abzuklären, der vermieter forderte unglaubliche 1800.-- euro von uns, was uns einige kopfschmerzen verursachte. also studierten wir den unterschriebenen vertrag aufs genaueste und kämpften dann für die leider unumgehlichen 800.- euro. was für ein schlag für den buchhalter und seine bereits schon belastete bordkasse! aber wir sahen es von der guten seite, dass wir alle gesund und munter sind und es sich nur um blechschaden handelte. aber vom automieten sind wir eine weile geheilt. ja und schon waren wir wieder in eile, bettina hat ihren besuch ende oktober angekündigt und wir versuchten uns wieder mit einem grossen schlag, ein zweites mal nach arcachon. der erste versuch endete nach 8 meilen, da die ganze besatzung halb erfroren war und nur mit kaffee luz wieder zum leben erwachte. beim zweiten versuch lief wie oft alles bestens bis uns das französische militär aufhielt und uns für mehrer stunden stoppte, weil sie irgendeine schiessübung durchführten und kurzerhand eine sperrzone errichteten. also dümpelten wir mit knirschenden zähnen auf der stelle herum, kamen viel zu spät bei der einfahrt in arcachon an und mussten so dutzende meilen weiterziehen bis nach port medoc, was uns eine zusätzliche nacht bescherte. fragt nicht wer für eine sofortige aufhebung des militärs gestimmt hätte ...und warum sind es immer wir? nun ja zumindest fanden wir in port medoc einen super platz mit freundlichem personal und freuten uns auf bettina und family. wir hatten eine woche lang rambazamba mit unseren kindern, samuel genoss die zwei spielkameraden in vollen zügen und war wie wir traurig als der abschied nahte. auch von bettina wurden wir richtig verwöhnt, die gute seele nahm sogar den racletteofen mit und so gab es echte schweizerstimmung mit käseduft auf der antares. unglaublich! daneben versorgte uns bettina mit allerlei süssigkeiten, damit wir bestimmt unsere verlorenen pfunde wieder aufholen können. wir schlemmen nun seit über zwei wochen wie die götter im schlaraffenland und werden kugelrund!

18.12.07 so nun versuch ich es wieder einmal, ich hoffe das diesmal der reisebericht nicht opfer der tücken der technik wird und irgendwo im universum verloren geht... haltet mir die daumen! wir sind in dieser zeit zum glück ein ganzes stück weiter gekommen, ein paar tage nach dem uns bettina und familie verlassen hatten, machten wir uns wieder einmal zu einer völligen unzeit auf unseren weg und tuckerten morgens kurz vor fünf aus dem hafen in port medoc. dank der spitzenmässigen berechnungen des navigators flitzte unsere antares mit der strömung unglaubliche 6 knoten aus der gironde zurück ins meer und wir schafften die 55 meilen nach la rochelle in einem neuen rekord von 11 stunden! unterwegs sichteten wir eine riesen meeresschildkröte, die gerade eine fette qualle verspeiste und uns böse anfauchte als wir einige ehrenrunden um sie drehten. so wünschten wir ihr guten appetit beim festmahl und viel glück auf ihrem weiteren lebensweg, dass sie ja nicht einem der zahllosen fischer ins netz gehen möge. es war ein faszinierendes erlebnis! wir fanden zum glück einen platz im total überfüllten hafen in la rochelle und machten uns auf den weg zu einer servicestelle für eberspächer standheizungen. tja, unser traum einer zentralheizung wurde binnen minuten zerstört, nach einer gründlichen musterung (vielleicht wären ein diorkostüm und anzug mit krawatte doch angesagt gewesen?) wurden wir sehr französisch höflich abgewiesen und entschlossen uns zum kauf eines stinkenden petrolofens. ja auch mit schmalem budget ist man nicht gefeiht vor fehlkäufen.... also ging es weiter, auch diesmal in der frühen morgenstunde (wir fühlen uns schon bald wie hühner) durch den wald der blinkenden seezeichen nach les sables d'olonne. wir standen stunden des bangens aus, auf der karte sind die seezeichen immer sehr deutlich zu erkennen und der weg einfach zu finden, aber auf unserer strecke wussten wir schon bald nicht mehr wo wir stehen, überall blinkte es, wir zählten vergebens die blinkintervalle und guckten uns die augen aus dem kopf ob wir irgendetwas vom land erkennen können - vergebens, also mussten wir uns einfach auf den pfeil des gps und auf die eingaben des navigators verlassen und sechs daumen drücken und hoffen, dass die sonne vielleicht ausnahmsweise einmal gerade heute etwas früher ihr licht über den horizont schickt. nun wir fanden den weg unter der brücke durch nach les sables. am nächsten tag gings trotz nicht allzuguter wetterlage weiter, aber auf halbem weg machten wir knapp 2 knoten fahrt und so drehten wir um wieder zurück in den hafen. dann zwei tage später startete unsere glücksphase, bei sonnenschein und eisigen temperaturen und gutem wind, machten wir tag für tag kurze etappen und hüpften vom festland auf eine insel zurück aufs festland wieder auf eine insel und landeten bald in der wild romantischen bretagne. bis nach camaret sur mer gings ziemlich prächtig, immerhin hatten wir im durchschnitt 12 grad und froren nicht allzu erbärmlich in unseren eskimoanzügen. dann kam unser erster sturm in diesem späten herbst mit wellen zwischen 6 und 7 metern, windgeschwindigkeiten von 120 km/h mit böen bis zu 150!!! gut hatte unsere antares am hafenplatz das füdli im wind und so hielt unser vorzelt dem unwetter stand. zwei tage dauerte der spuk, unser mobiles zuhause wurde kräftig durchgerüttelt, die braven leinen hielten den wahnsinnigen zug aus, wir überstanden einen tag ohne strom und wurden auf unseren täglichen spaziergängen durchnässt und halb weggeweht, um dann endlich am dritten tag wieder etwas schlaf zu finden. dann erreichte uns die traurige nachricht von papa lutz tod und wir entschieden uns zur beerdigung in die schweiz zu kommen. wir werden voraussichtlich bis kurz vor neujahr hier sein und dürfen grosszügigerweise bei meinen eltern in gossau wohnen. ach papa, wie gerne hätten wir dir doch persönlich auf wiedersehen gesagt! mögest du in frieden und liebe ruhen.

30.12.07 das wird der letzte eintrag sein in diesem jahr, unendlich viel haben wir erlebt, einige abenteuer überstanden, wir haben uns geärgert und dazu geflucht, wir hatten wunderbare sonnenstunden mit glück und freude, wir sind alle gesund und munter durchs jahr, schwebten hoch und fielen ab und zu tief, sammelten erfahrungen, steine und muscheln und lieben uns nach wie vor. wir geniessen im moment immer noch das luxusleben in der schweiz mit zentralheizung, fliessend warmen wasser, dem besten käse, wurst und süssigkeiten und gönnen uns ein paar pfunde mehr auf vorat. zu anfangs januar gehts dann zurück nach camaret sur mer und das abenteuer wird von neuem in angriff genommen. und so wünschen wir euch allen einen guten rutsch ins neue jahr 2008, mögen viele von euren wünschen in erfüllung gehen, bleibt gesund und fröhlich und drückt uns ab und zu die daumen für eine sorgenfreie weiterfahrt. bis bald! eure familie lutz

15.01.08 der erste eintrag im jahre 2008! unser luxusleben neigt sich dem ende zu, morgen reisen wir nun definitiv zurück zu unserer antares. nachdem wir die abfahrt mehrer male verschieben mussten, zuerst kamen die falschen brillengläser für meine sehhilfe, dann klagte urs über zahnschmerzen und musste zum zahnarzt und schlussendlich erwischte samuel die grippe und lag fast zehn tage flach. unser sonnenschein war zum ersten mal krank und kämpfte mehrer tage gegen das fieber, einen hässlichen husten und eine triefende nase an und gewann den kampf tapfer. mittlerweilen habe ich auch mein schlafmanko der durchwachten krankennächte ausgeglichen und so sind wir alle fit und gesund für die rückreise.

07.02.08 am 19. januar sind wir wieder in camaret sur mer angekommen und haben unser braves schiff gut ueberwacht vom hafenpersonal trotz mehreren stuermen heil und wohlbehalten angetroffen. mehrer leinen waren gerissen und neu verknuepft worden und die bilge waere bald einmal ueberlaufen, aber ansonsten war alles in ordnung. also hiess es den bauch unseres schiffes wieder mit proviant fuellen, reine machen, die wunderschoene umgebung erkunden und geniessen, den neuen occassionskinderwagen, der durch eine windboe in den fluten des hafenbeckens auf nimmer wiedersehen versank (zum glueck ohne samuel!) ersetzen und das ideale reisewetter abwarten. und dann nach genau einer woche war der tag gekommen, im morgengrauen hiess es leinen los und auf ins weitere abenteuer! bis zum abzweiger machten wir einigermassen fahrt und dann schlitterten wir in eine erbaermliche kreuzsee, die antares und ihre crew wurde hin und hergeruettelt, wir machten zwischen 0.5 und 1.5 knoten fahrt und wussten nicht wie wir da jemals wieder heil rauskommen sollten, denn zurueck sah es genauso kriminell aus wie nach vorne. also bissen wir die zaehne zusammen, beteten zu neptun und poseidon und hofften irgendwie wieder einmal fahrt zu machen. nach knappen zwei stunden war der spuk verueber und wir holten auf und machten etwas ueber 5 knoten und erreichten den wunderbaren hafen von aber wra'ch bei schoenstem sonnenschein. juhui wir hatten das grauenvolle kap am aeussersten ende der bretagne endlich hinter uns! das wetter schien am naechsten tag weiterhin verheissungsvoll und so wurden wir richtig mutig, berechneten stroemungen, gezeiten und alles moegliche und unmoegliche und machten uns mit kaesekuchen im magen auf den 100 meilen weg nach der kanalinsel guernsey. das wetter blieb tatsaechlich ruhig, kein lueftchen wehte und der arme motor musste die ganze arbeit alleine machen, kein einziges schiff sichteten wir, kein vieh und kein getier und selten einmal erhaschten wir einen blick auf die sterne oder den mond. nach dem znueni sahen wir dann die ersehnte insel am horizont auftauchen, die stroemung war zu zwei drittel mit uns und der rest gegen uns, aber wir machten uns schon bald hoffnung es sogar bis in den hafen zu schaffen. wegen lumpigen 10 minuten schafften wir es nicht, natuerlich probierten wir es trotz eindeutiger massangabe bei der hafeneinfahrt, aber unsere liese wollte keinen sprung mehr machen nach so vielen stunden und so mussten wir den nachmittag bis am abend an den wartesteg, einreisepapiere ausfuellen und warten bis das wasser wieder genug hoch steht. dann endlich durften wir auf britischem territorium festmachen und eindeklarieren und fielen ziemlich erschoepft in unsere kojen.

nun geniessen wir seit zehn tagen das immens teure inselleben, wandern der kueste entlang, bewundern gepflegte englische gaerten, fahren taeglich mit dem echt guenstigen bus, werden von verbots und gebotstafeln verfolgt (willkommen in grossbritannien), staunen ueber die freundlichkeit der einheimischen und haben echtes englisches wetter und ab und zu schlaflose naechte wegen stuermischen winden. wir hoffen am samstag weiter zu kommen und geben unser bestes um es bis nach cherbourg zu schaffen, zurueck ins guenstige frankreich. wir haben 6 stunden zeit wo wir die bis zu 10 knoten stroemung mit uns haben um die 46 meilen abzutuckern. drueckt uns die daumen, wir brauchen ziemlich viel glueck!!

13.02.08 am samstag wagten wir unseren ersten versuch nach cherbourg zu kommen, wählten natürlich die gewagteste passage ohne im besitze einer detailkarte zu sein und ich stand furchtbare ängste aus! kaum aus dem hafen blinkte es im morgengrauen von allen seiten und natürlich hatte familie lutz keinen blassen schimmer was welches seezeichen ist! also wurde mal munter darauf losgeraten, kurs genommen, aber schon bald mit dem ersten sonnenstrahl bemerkten wir unseren irrtum, änderten kurs und hielten auf das nächste blinklicht zu. je näher wir dem kuriosen seezeichen kamen umso weniger tiefgang hatten wir unter dem kiel, bei 12 metern übergab ich mit den nerven am ende das steuer dem matrosen, wir steuerten mal backbord mal steuerbord aber die tiefe wurde nicht mehr, wir fluchten wie gossenräuber und ich schwitzte schweiss und blut bis wir bei 7 metern das ganze manöver zur sicherheit der besatzung abbliesen. also zurück in den hafen, gemütlich frühstücken und eine detailkarte besorgen. es wurde nochmals neu geplant und am sonntag startete der zweite versuch, diesmal mit absolut klaren kenntnissen über die verschiedenen seezeichen. und wir schlüpften ohne probleme durch die "little russel" passage richtung alderney, erlebten einen glutroten sonnenaufgang und liefen bis zu 10! knoten in der strömung um das kap de la hague. die see brodelte wie ein hexenkessel, wir wurden ziemlich unsanft trotz der hohen geschwindigkeit durchgerüttelt, was den ersten offizier grün im gesicht werden liess. auch der kapitän übernahm freiwillig die ganze strecke das ruder und war erleichtert als wir nach dem kap in etwas ruhigere gewässer kamen. trotzdem diese immense strömung war ein erlebnis besonderer art, zu wissen, dass wir gegen die strömung keinen hauch einer chance gehabt hätten und wir sogar rückwärts gefahren wären.....unglaublich diese macht der natur! nun wir waren froh bald die hafeneinfahrt von cherbourg zu sichten, kurz davor musste sich samuel übergeben aber damit waren seine lebensgeister wieder erwacht und fröhlich winkte er jedem schiff zu, sang laut und hörbar liedchen und war putzfidel. am nächsten tag rüsteten wir uns zum grosseinkauf um unsere gähnend leeren bilgenfächer wieder mit vorrat aufzufüllen und bekamen hohen besuch, des von uns so verehrten zolls. wie immer im richtigen moment, samuel wollte gerade in die badewanne hüpfen, ich briet einen braten und im ganzen durcheinander kletterten 5! uniformierte zöllner auf unseren luxusliner. also hiess es mit einer hand in der pfanne rühren, mit der anderen schiffspapiere, logbücher und ausweise präsentieren und verschiedene schlaue fragen beantworten. mehrere male muss unsere gesamte reisestrecke erklärt werden, versichern dass wir weder drogen, noch unmengen an tabak und alkohol mitführen, auch keine illegalen sachen(an was denken die?) mitschleppen und nichts zu deklarieren haben, keine schusswaffen, etc., etc. ach herrje, was ist so speziell an uns? aber wollen wir uns nicht beklagen, wir sind ja eigentlich froh, wenn wir nicht unseren gesamten grümpel ausräumen müssen.... der wind bläst aus ost direkt auf unsere nase und so bleiben wir bis vorraussichtlich donnerstag in cherbourg, besuchen die robbe im stadtpark, besichtigen das u-boot und aquarium, streunen durch die stadt und urs läuft prompt in die in frankreich allgegenwärtige hundekacke. tja, ist im sauberen england etwas aus der übung geraten einen blick stets auf den boden zu heften um feindliches objekt frühzeitig zu sichten, mit dem anderen auge zielsicher bäckerei, supermarkt und tabakladen ausfindig machen.  

01.04.08 endlich,endlich funktioniert der zugang zu unserer homepage wieder einmal! nun eine menge hat sich in den vergangenen wochen ereignet, von cherbourg gings bei einem ruppigen sonntagsausflug ums kap herum nach st-vaast de la irgendwas, wir genossen unsere letzten tage auf dem lande an der meeresluft um dann bei aalglatter see und starker gegenstroemung nach le havre in unseren letzten meereshafen zu laufen. bei nacht liefen wir in den imposanten grosshafen ein und bogen scharf um die ecke in den sporthafen. leider hatte die stadt absolut keine reize und so legten wir uns in den endspurt organisierten in einem tage einen nautischen fuehrer fuer die kanalstrecke bis paris, machten einen grosseinkauf, wuschen einen berg waesche, legten den termin zum mastlegen auf den naechsten tag fest und bereiteten bis zum einduckeln unsere antares darauf vor. das mastlegen ging eins A, unser braves schiff wurde im handumdrehen in ein motorboot verwandelt, urs verpackte und verzurrte den mast inklusive alle wanten, wir bekamen noch einmal besuch vom zoll (wie koennte es auch anders sein?) und so ging es am naechsten morgen frueh hinaus das letzte stueck meer bis zur einfahrt in die seine. traurig waren wir, ein dicker kloss sass in unserer kehle, mit dem masten legen rueckte das ende unserer reise ein ganzes stueck sichtbar naeher auch wenn wir uns auf das abenteuer kanaele freuten. nun das begann ziemlich gut, keine grossen wellen auf dem meeresabschnitt ausser von dem idioten eines pilot bootes, der uns der neugier wegen fast rammte und wir schon unseren masten in den untiefen des meeres sinken sahen - habasch elender....die berechnungen waren exakt, wir schafften mit der gezeit die haelfte des weges bis rouen, liessen uns von unzaehligen riesigen meeresfrachter ueberholen und staunten ueber die dimensionen. nach einer unruhigen nacht wegen weiteren habaschen von pilot boot fuehrer, die unser schiff so stark schaukeln liessen, dass absolut nichts mehr an seinem platz stand und es an ein wunder grenzte, dass unsere leinen und fender den druck aushielten, gings weiter bis rouen. da gab es der gezeit willen einen halben tag pause bis es hiess leinen los und auf ins abenteur schleusen, aber weit gefehlt: zum ersten erreichten wir die schleuse zu spaet, zum zweiten war die schleuse wegen streik geschlossen! wir hatten unglaublich dusel, wir durften ins paeckli zu einem cargoschiff und der kapitaen lieferte uns gratis strom und am morgen frisches baguette! der streik war zum glueck nur von kurzer dauer und so ging es am uebernaechsten morgen weiter. die zeit draengte, in einer woche sollten wir in paris sein da moni und familie zu besuch kamen. also legten wir uns ins zeug, fuhren von morgen frueh bis zum einduckeln die von muell strotzende seine ab und waren am freitag gegen mittag in der naehe der hauptstadt. die durchfahrt von paris war ein erlebnis ohne gleichen, wir passierten alle arten von bewohnbaren booten, sichteten die beruehmten bauten im quartier la defense, waren tief beeindruckt von den kunstvollen und unzaehligen bruecken, fuhren beim einduckeln am eiffelturm vorbei, wurden von unmengen an ausflugsbooten gekreuzt und ueberholt und trafen um wenige minuten zu spaet am schwimmsteg vor der schleuse in den hafen paris arsenal im herzen der stadt ein. puenktlich zum familientreffen!

06.04.08 ja so machten wir knappe fuenf tage lang die stadt paris zu sechst unsicher, stuermten den sacre coeur und den zoo mit unseren juengsten, assen im hard rock cafe einen beruehmten burger, genossen auf unserer antares gschwellti mit dem mitgebrachtem schweizer kaese und weisswein, liessen moni und thierry im disneyshop ihr hart verdientes geld ausgeben waehrend wir die champs elysee abliefen mit je einem kinderwagen und schlafendem kind. die zeit verging wie im fluge, schon bald hiess es abschied nehmen und samuel weinte bitterlich als der tgv mit sacha abfuhr... wir stuerzten uns in die arbeit, schleppten kanister voll diesel durch die halbe stadt, machten wieder einmal grosseinkauf und waesche, marschierten durch gassen und boulevards bis wir die orientierung verloren und uns in die metro retteten um den heimweg zu finden, und samuel fuhr zum ersten mal karussell unter dem eiffelturm. dann hiess es weiterziehen, die abreise wurde um einige stunden verschoben, da das schleusentor nicht funktionierte, schlussendlich oeffnete das personal ein tor und wir liessen die antares den bauch einziehen damit wir in die schleuse schluepfen konnten. es reichte knapp, es gab eine schramme auf der linken seite aber wir waren wieder unterwegs. kurz nach dem hafen bogen wir ab in die marne und freuten uns schon etwas zu frueh ueber ruhige kanaele, denn bald waren wir auf dem fluss und kaempften mit einer gewaltigen stroemung, die durch den anhaltenden regen und hochwasser sehr zu ungunsten von uns ausfiel. es begann eine zeit des glocharenlebens, wir sichteten keinen einzigen hafen, der uns mit strom oder wasser versorgen konnte - alles geschlossen, pas la saison madame! oft mussten wir wild anmachen und lachten nun nicht mehr ueber die im fuehrer empfohlenen pfloecke und hammer zum festmachen. als festmacher dienten uns neu baeume, straeucher, brueckenabsperrungen, steinkloetze und riffelbleche mit loechern, wir wurden erfinderisch beim ausmachen eines idealen platzes fuer die nacht, mit wasser wurde nun sparsam umgegangen, bei glasklarem kanalwasser wurde gebadet ansonsten gab es katzenwaesche oder auf franzoesisch petite toilette, unser gold werter petrolofen versorgte uns mit waerme, frisches brot gab es nur jeden dritten tag oder wenn wir in der naehe der zivilisation waren. wir sputeten uns wieder einmal um chateau thierry rechtzeitig zu erreichen und ein neues crewmitglied fuer kurze zeit aufzunehmen - unsere treue seele bettina. leider nur wenige tage half sie tatkraeftig als deckhand mit, teilte unser spartanisches leben und verwoehnte uns mit schweizer suessigkeiten. mmmhhh! in epernay hiess es abschied nehmen und auch wir sagten aurevoir zur marne und gelangten endlich in die kanaele. aber auch hier schienen die haefen mangelware zu sein, dringend benoetigtes trinkwasser musste muehsam mit eimern von weit her beschafft werden -  unglaublich, wir sind umgeben von suesswasser und bekommen in diesen breitengraden nur mit betteln oder bestechung mit schweizer schoggi (bettina du bist ein engel) das kostbare gut. aber wir geben nicht auf, wir haben es soweit geschafft so leicht lassen wir uns nicht unterkriegen. nun ja, als wir dann einen tag nach dem anderen klitschnass werden, schnee auf unserem schiff entdecken, das kondeswasser im innern an den scheiben gefriert und wir dick eingepackt am fruehstueckstisch sitzen, sinkt ab und an schon etwas die gute laune. also an abenteuern fehlt es uns nicht und sonst purzelt unser sonnenschein beim steinewerfen in den kanal, urs springt hinterher und so kommen beide nach kurzer zeit wie gebadete maeuse zur antares zurueck. nach einem heissen bad scheint die sache ueberstanden zu sein. wir kaempfen uns tag fuer tag lumpige zehn bis zwanzig kilometer richtung heimat durch unzaehlige schleusen, haben rauhe haende, bei urs waechst schon bald moos daran, wettergegerbte haut und halb erfrorene finger. aber wir sichten einen hafen - nancy und oh wunder es gibt strom! kein wasser - auch hier schleppen wir eimer um eimer, aber wir sind mittlerweilen mit wenig zufrieden. so geniessen wir eine woche in der stadt, erledigen wieder einmal tausend sachen, dichten luefter ab, besorgen diesel, benzin fuer den nun haeufig im gebrach stehenden generator, gas, petrol und lebensmittel und haben bald arme wie die affen bis an den boden. mami und papi siegenthaler kommen auf einen kurzbesuch auf ihrer rueckreise von paris vorbei und samuel geniesst fuer kurze zeit seine grosseltern. am wochenende ist ramba zamba angesagt, es gibt einen riesigen jahrmarkt und die ganze familie lutz kommt aus dem staunen nicht heraus, ueberall blinkt und hupt es und samuel faehrt zweimal mit dem bus auf dem karussell. ganz ernst und konzentriert sitzt er hinter dem steuer, wir eltern lachen herzlich ueber seine mimik und knabbern an gebrannten mandeln. ab morgen sind wir dann wieder in der wildnis unterwegs und geniessen hoffentlich laendliche ruhe.

29.04.08 ab nancy gab es so richtig verkehr - wir begegneten vielen mietbooten und durchfuhren eine wunderbare strecke, bewältigten das beeindruckende schiffshebewerk in arzviller, erklommen burgen auf den hügeln, streiften durch wälder, schimpften nach wie vor über mieses wetter mit regen und kalten temperaturen - wo bleibt der frühling? - und urs kann sich im elsass wieder auf deutsch verständigen. so ging unsere reise weiter bis strasbourg wo wir uns ein paar tage ruhe gönnten. nachdem das obligatorische programm überstanden war mit wäsche waschen, einkaufen, nautischer führer für den rhein erstehen, crew und schiff aufklaren gings ab in die historische innenstadt, aber nach wenigen stunden hatten wir absolut keine lust mehr auf die menschenansammlung und verzogen uns die restlichen tage in den nahegelegen park bis unser viertes crewmitglied stefan an bord kam und uns die hälfte des rhein-rhone kanals begleitete. schon kurz nach der abfahrt aus dem hafen ertönten aus dem motorenraum sonderbare geräusche, deren ursache wir bis zum festmacher nicht feststellen konnten. immer wieder wurde ein blick zu unserem herzstück geworfen, aber erst am abend sah ich dann die bescherung - vordere motoraufhänung backbord gebrochen! das darf doch nicht wahr sein! zum glück liegen wir gleich vor der werkstatt des französischen kanalunternehmens und so lauf ich mit dem unglücksteil in den händen ins atelier um eine gute seele ausfindig zu machen, die es uns wieder zusammenschweisst - und siehe da am abend des drauffolgenden tages halten wir das teil wieder in den händen. urs montiert es wieder an seinen platz und auf gehts - wir kommen ganze zwei kilometer weit und die motoraufhängung ist wieder gebrochen - himmel, sterne, verflixt und zugenäht!! wir binden unsere antares an den zaun der zuckerfabrik, montieren das elende ding raus und marschieren über sieben umwege in die nächste autogarage, leider ist die nur für die karrosserie zuständig und verweist uns an die konkurenz einige meter weiter vorn. der nette mechaniker will es nochmals versuchen und verspricht, dass wir es zu einem kleinen preis am nächsten morgen wieder abholen können. so geht es über die äcker zurück zum schiff und am nächsten tag macht sich urs früh auf den weg das brüchige teil abzuholen, bezahlt 20 euros und droht ihm bei der montage alle wüsten dinge, dass es ja bis basel hält. es hält aber unser herzstück bukh tönt schrecklich, wir befürchten das schlimmste und manövrieren so sanft wie möglich bis nach boffzheim und legen uns in der nähe des hafens am ufer fest.

ein genauer blick in den motorraum bringt das fazit drei(!) ausgerissener schrauben in der motoraufhängung hinten - wir sind am verzweifeln, warum haperts an allen ecken und enden? aber auch wir sind hartnäckig, während urs diverse segel, generator, leinen, sändeligeschirr, sonnenschirm, windgenerator, petrolkanister, anker und pütts aufs vorschiff räumt, mit dem werkzeugkasten in den motorraum verschwindet, marschiere ich richtung dorf und versuche irgendwie drei m14 schrauben zu organisieren. das ziel ist ziemlich hoch gesteckt, in einem 200 seelen dorf wird es schwierig sein an solch rares werkzeug zu kommen aber das glück ist mir hold: beim kauf der zigaretten frage ich schon mal zaghaft den tabakhändler ob er irgendeine idee hat wie ich zu solchen schrauben kommen könnte,  da wird das problem unter der anderen kundschaft besprochen, ein unwahrscheinlich netter herr anerbietet sich in seinem lieferbus nach der gewünschten ware ausschau zu halten und siehe da: ich bekomme gratis drei m14 schrauben, allerdings achte ich blondchen nicht, dass ein überdimensionaler imbusschlüssel notwendig wäre. nun ja, ich finde es trotzdem sehr nett und so vom scheinbaren erfolg gekrönt gehts zurück zur antares. in der zwischenzeit hat sich urs abgemüht und auf wunderbare weise drei schrauben wieder montiert und es scheint für den moment zu halten. echt erschöpft kriechen wir am abend ins bett und werden mitten in der nacht von einem rumms aus dem schlaf gerissen. was war das? wir kontrollieren die leinen, merken, dass wir etwas schieflage haben und mit der taschenlampe erkennen wir, dass der wasserspiegel um mindestens 30 cm gesunken ist. wir sitzen auf! und zwar auf kies und stein - super! wenn wir da nur wieder weg kommen. nur nicht zuviel nachdenken und so kriechen wir wieder zurück in unsere kojen und legen uns weiter aufs ohr. am nächsten morgen versucht urs die welle auszurichten und gegen mittag entscheiden wir uns zur weiterfahrt -rhein wir kommen! wir bekommen unsere antares auch wieder frei und tuckern bis zur schleuse rhinau auf der kanalseite, machen kurz davor fest und wandern hoch zum schleusenwart und schauen uns die strömung im rhein an. nach einem telefon zur rheinschleuse wird uns empfohlen noch eine nacht zu warten, der rhein hat seit tagen hochwasser und so ist die strömung stärker als sonst, das wasser sollte aber noch um einiges in der nacht fallen und wir warten bis sonntag morgen. dann ist der grosse moment gekommen, mit herzklopfen werden wir hinauf auf die rheinebene geschleust und haben bald rheinwasser unter dem kiel. wegen der starken strömung fahre ich mit volldampf und schaue aus lauter gewohnheit so einmal auf den tiefenmesser, ich traue meinen augen nicht, schaue ein zweites mal und staune, dass wir noch ganze 15 cm unter dem kiel haben, teile meine beobachtung ziemlich gelassen urs mit, der gerade beschäftigt ist vorsorglich den anker wurf bereit vorzubereiten, halte nach wie vor meine geschwindigkeit und rumms - unsere antares sitzt auf einer sandbank fest! jeglicher versuch rückwärts wie auch vorwärts wieder frei zu kommen scheitert - ich bin definitiv zu schnell aufgelaufen! wir raufen uns die haare, fluchen wie alte seebären und können es nicht glauben, dass wir im rhein nicht genug wasser unter dem kiel haben sollen! mit allen problemen haben wir gerechnet, aber mit diesem - nein, ganz und gar nicht! der schleusenwärter kommt fassungslos angelaufen und ist erstmals sprachlos - auch er hatte keine ahnung von dieser gemeinen, heimtückischen sandbank, die sich bestimmt die letzten tage zu unserem empfang angeschlichen hatte und sich einfach in die zufahrt zum rhein legte. aber wir haben wieder einmal sagenhaftes glück im unglück: es nähert sich ein motorboot, das in den kanal will, gestern abend ebenfalls aufgesessen ist, aber es noch einmal wagt auf der anderen seite sich durchzuschlängeln, unsere leine entgegen nimmt und uns voller kraft zurück von diesem schlamassel befreit! tausend gute wünsche an die bison futé, ein herzliches dankeschön an die hilfsbereite crew! was nun? irgendetwas will uns davon abhalten in die heimat zu fahren, alles sträubt sich dagegen und so schleusen wir erst einmal zurück in den kanal, besprechen verschiedene lösungen mit dem schleusenwärter und kommen zum schluss, dass wir wieder zurück zum atelier der französichen kanalgesellschaft tuckern. so liegen wir dann wieder nach tagen an der gleichen stelle wie schon zuvor....

31.05.08 wir entscheiden uns für einen kurzbesuch in der schweiz zu ehren papi siegenthalers 60. geburi und dürfen unsere antares in der obhut der kanalgesellschaft lassen. wir geniessen ein paar wunderbare tage in gossau und sind am 07. mai wieder in krafft mit zug und bus heil angekommen. schon am nächsten tag geht es weiter, wir starten unseren lieben motor auf anhieb aber irgendwie macht er ganz andere geräusche als sonst. wir öffnen den zugang zum motorenraum und finden nichts aussergewöhnliches, achsel zuckend werfen wir leinen los und starten unseren letzten abschnitt. wird schon schief gehen! immer wieder werfe ich einen blick ans heck wo sich der auspuff befindet weil ich dort die ursache vermute, aber es braucht einige minuten bis wir von einem alarm aus den träumen gerissen werden. Motor überhitzt, die temperaturanzeige im tiefroten bereich - ja mei wir anfänger haben doch glattwegs vergessen den wasserhahn zu öffnen für die motorkühlung!!! das ist ja wirklich unglaublich! zumindest wissen wir, dass der alarm inklusive blauer kontrolllampe und die temperaturanzeige stimmen. urs stürmt in die kajüte und öffnet das seeventil, der motor tönt wieder wie immer und langsam aber sicher sinkt auch die temperatur wieder in den normalbereich. ts,ts,ts...lausige seemänner sind wir doch geworden. nun die fahrt verläuft sonst ohne probleme, wir übernachten noch einmal wild in der natur und parken neben einem frosch und einem mausloch, geniessen einen idyllischen tag und fahren am nächsten tag schweren herzens zurück in die stadt strasbourg, binden unsere antares wieder an den steg bei koejac und überlegen uns ernsthaft unsere zukunft. wir wandern verschiedene male an den rhein, starren luftlöcher in die strömung, staunen über den intensiven berufsverkehr und bekommen viele negative schleusenberichte zu ohren. wir entscheiden uns vernünftig zu sein und kein risiko einzugehen und wollen unsere liebe dame per camion zurückfahren lassen. die strömung ist definitiv zu stark für unseren sehr geschwächten motor. also geht es ans organisieren und es entpuppt sich als gar nicht so einfach. wir telefonieren jede woche mit einem yachttransporteur und werden immer wieder vertröstet, der neueste termin scheint mitte juni zu sein und langsam werden wir ungeduldig. das geld neigt sich dem ende zu und mit der zeit haben wir nicht nur strasbourg sondern auch schon die deutsche seite mit offenburg und kehl unsicher gemacht. beim bäcker und auf dem spielplatz werden wir wie alte bekannte begrüsst, auf dem steg überlegen sich die eingesessenen yachties schon uns in den club aufzunehmen und samuel bekommt regelmässig besuch von der fünfjährigen nele von der elhat und wird mit gummibärchen und kinderschokolade verwöhnt. tja wir geniessen in vollen zügen unsere sich dem ende neigenden tage der grossen freiheit auf unserer antares - wer weiss was uns die zukunft beschert?

29.06.08 auf einmal ging alles sehr schnell, wir hatten schon bald die hoffnung bis ende juni in der schweiz zu sein aufgegeben, als am freitag, 06. juni die zusage kam, dass der transport am folgenden montag stattfinden wird. hui nix wie los und alles vorbereiten für den verlad, der antennenbügel musste gelegt werden, segel, beiboot, leinen und krimskrams unter deck verstaut werden, die rechnung beglichen und schon stand der lastwagen bereit. wir tuckerten zum aller- aller letzen mal mit unserem braven motor quer über den kanal auf die andere seite in die werft, ein letztes mal für lange, lange zeit werfen wir leinen los und binden unser geliebtes zuhause beim hebekranen an die dalben. schwer schlucken wir den kloss im hals herunter, schimpfen auf die sonne, die uns die tränen in die augen treibt und schauen gebannt zu wie unser schiffchen aus dem wasser gehoben wird und auf rollende räder gesetzt. ja, die brave antares hat auch ihre blessuren abbekommen, guernsey lässt grüssen mit schrammen am kiel, eine anode ist im mittelmeer geblieben, das ruderblatt leistete soviel arbeit, dass das antifouling bis auf die grundierung abgeschliffen ist, ein paar wenige seepocken haben sich in den auslässen eingenistet, aber ansonsten hat uns die firma hempel mit ihren farben völlig überzeugt. um halb fünf ist unsere yacht so ziemlich abfahrbereit, die letzten gurten werden noch von michael, dem chauffeur festgezurrt und wir schleichen uns mit hängenden köpfen an den bahnhof um mit der eisenbahn in unsere heimat zurück zukehren. spät kommen wir in gossau an und verziehen uns schnell ins bett, denn am nächsten morgen heisst es um acht uhr am zoll in kreuzlingen zu sein.

früh stehen wir auf und wollen pünktlich bei der grenzwache sein. unseren kleinen sonnenschein lassen wir in der obhut der grossmama und ziehen los um unsere antares hoffentlich ohne grosse probleme in romanshorn auf ihren eigenen kiel zu stellen. michael kommt mit einigen minuten verspätung dafür wohlbehalten an und so stellen wir uns in die schlange der selbstverzollung. ein sehr netter beamter erklärt innert kürzester frist die einfuhr als genehmigt, ich setzte mich vorsichtshalber zu michael in den lkw und traue dieser prompten erledigung nur halbwegs und siehe da - an der passage hat die diensthabende dame schrecklich üble laune und wir sind ein willkommenes fressen für eine beamtenschikane (frage einer frau - wieso sind eigentlich immer die weiblichen wesen so schwierig und mies gelaunt?) grund der beanstandung ist der 3 meter dicke bauch unserer antares, der kurzerhand als überbreite deklariert wird. heieieieiei! zum glück ist unsere dame sehr wohlerzogen und nimmt diese unverschämtheit gelassen hin und schlägt nicht mit dem ruder um sich, michael der chauffeur kramt nervös in seinen unterlagen nach dem gewünschten formular während ich dreimal leer schlucke. das gibt es doch nicht! der erste transport von dänemark in die schweiz bis nach engwilen war keine überbreite, von engwilen nach basel war es absolut kein problem und ich fress einen besen wenn mir jemand klar machen will, dass ein stahlschiff am bauch speck zulegen kann! die ganze crew mit ausnahme des jüngsten hat viele kilos dem neptun geopfert, da soll mir keiner kommen, dass die jetzt plötzlich an der antares hängen! nun wir werden auf den ostblock parkplatz beordert und werden sehr, sehr unfreundlich vom schweizerischen kantonspolizisten angeschnauzt. ich rutsche ein wenig tiefer in den sitz und schäme mich fürchterlich schweizerin zu sein - jetzt war ich die letzten zwei jahre so stolz darauf und nun? nicht einmal ein grüezi gibt's! michael hat natürlich keine sonderbewilligung und muss sie nun zuerst vom chef anfordern - er fragt nett und freundlich nach einer fax nummer und wird wiederum angebellt - jetzt ist dann bald genug heu am boden - ich anerbiete die fax nummer zu organisieren und verschwinde kurz zum netten beamten, der mir grosszüger weise die interne nummer zur verfügung stellt und nehme mir vor, dem affentheater ein baldiges ende zu machen. nun auch urs steht mittlerweilen wieder auf dem teppich und will es ganz genau wissen, im äussersten fall mit massband, denn wir sind uns absolut sicher, dass drei meter keine überbreite sind, da wir uns dazumal erkundigt haben und einen auszug bekamen mit dem strassenreglement. die polizei wird arg in beschuss genommen und ihre letzte ausrede lautet so: da die seitenspiegel des zugfahrzeugs mindestens gleich breit, wenn nicht sogar breiter, sind wie der bauch unserer antares müssen am zugfahrzeug warntafeln angebracht werden, da ja während der fahrt die seitenspiegel eingeklappt werden können - wie bitte? ich sehe schon die nächste strassenkontrolle die hände reiben für eine saftige busse, wenn ein lastwagen mit eingeklappten seitenspiegel herumfährt! hach! zwanzig minuten später halten wir eine sonderbewilligung in den händen und die polizei drückt beide augen zu wegen den fehlenden tafeln - hahaha...ich kann mich so vage erinnern, dass vor drei jahren das gleiche aber in umgekehrter reihe beanstandet wurde, der däne hatte nämlich am zugfahrzeug solche warntafeln, nicht hingegen am auflieger und das war falsch - nun war das gegenteil nicht korrekt. und natürlich gelten auch eu normen in diesem falle nicht in der schweiz - hierzulande werden nur eu normen und regeln eingeführt, die das volk bezahlen muss und die dann mit bilateralen verträgen geregelt werden. was für eine bürokratie! aber allen schikanen zum trotz sind wir nach 40 minuten auf schweizer strassen unterwegs und kommen heil in romanshorn an. wir werden in der pronautik werft erst am nachmittag erwartet, dennoch ist die ganze mannschaft flexibel und ermöglicht ein abladen am morgen. kurze zeit später steht die antares auf ihrem eigenen kiel und eine abenteuerliche reise ist vorerst für lange zeit zu ende...

mit der ankunft unserer antares in romanshorn ist auch unser abenteuer definitiv zu ende. trotz vieler arbeit, entbehrungsreichem leben, kampf um etliche hafenplätze wobei wir bestimmt soviele formulare ausgefüllt haben, dass der stapel vom meer bis in die schwägalp reichen würde, selten sauberen sanitäranlagen - igitt!, kilometer langes marschieren vom schiff bis zur nächsten tankstelle oder einkaufsmöglichkeit(unser fifi trolley wurde uns ein treuer begleiter und beförderte diesel, benzin, petrol, wäsche und trinkwasser mit zug, bus oder strassenbahn verbotenerweise durch halb europa), regen, sturm und frostige temperaturen überwiegten und karibische zeiten gab es meistens nur in unserer bordbibliothek, unendlich vielen reparaturen, nerven aufreibendes besorgen der entsprechenden verschleissteile, wird uns dieses auf seine art wunderbares und unvergleichliches leben sehr, sehr fehlen. die grosse freiheit an der frischen luft, die abenteuerlichen erlebnisse und die vielen hindernisse, die wir zu überwinden hatten, schweissten uns als familie zusammen. was hatten wir für bedenken als wir losfuhren! ob wir das zusammen aushalten werden auf so engem raum ganz neu als familie mit der verantwortung für ein baby? urs und ich, die sich selten länger als ein paar tage die woche sahen? in fremden ländern ohne unsere freunde und familie? ja und wie! natürlich haben wir die vielen schwarzen stunden nicht vergessen in denen so mancher unflätiger fluch über unsere lippen kam, wo wir böse zueinander waren, an unsere geistigen und körperlichen grenzen kamen und doch nicht aufgeben wollten, die schweizer haben einen fürchterlichen "grind", wo unser traum zum albtraum wurde und wir oft wieder von ganz vorne anfangen mussten. und dennoch - wir genossen jede minute dieses abenteuers und sammelten viel, viel lebenserfahrung, die man in keinem laden oder versandhaus dieser welt kaufen kann. wir lernten gezwungenermassen sehr bewusst mit strom und wasser umzugehen, waren erschreckt über die immense verschmutzung, die von keinem richtig wahrgenommen wird und bewunderten mutter natur wieviel sie schlucken mag bis es zum kollaps kommt. wir hatten ganz, ganz oft viel glück und "dusel", stürzten uns ohne irgendwelche kenntnisse ins abenteuer nach dem motto : wird schon schiefgehen und würden diese taktik weiterempfehlen, denn je mehr man weiss umso mehr sorgt man sich. wir bekamen spontane hilfe von wildfremden menschen, die uns unser seglerleben sehr erleichterten und unseren glauben ins gute der menschheit bestärkte und uns die unwirschen leute vergessen liess. wir wurden nie bestohlen und nur sehr wenig betrogen, waren mit einer ausnahme immer gesund - ja und was wollen wir mehr?

hier noch einige zahlen und fakten: auf unserer zehn meter yacht fanden platz: zwei komplette tauchausrüstungen inklusive kompressor zum die flaschen füllen (wurde 1x gebracht!), 1 fock, 2 genuas, 1 sturmsegel (ausser dem kuttersegel nie gebraucht), etwa einen halben kilometer länge an diversen leinen, 2 liegestühle und 2 klappstühle (nie gebraucht), ein campingkocher (nie gebraucht), mindestens 20 einmachgläser, die nie wieder aufgefüllt wurden, 1 hängematte (nie gebraucht), 1 werkzeugkoffer und 1 elektrische bohrmaschine sowie hundert verschiedene schrauben (war sehr oft in gebrauch, irgendwo fehlte immer eine schraube, wenn nicht im "hirni" so irgendwo an der antares), 1 generator (half uns in der zweiten hälfte unserer reise oft aus der patsche), 1 petrolheizung (wir verdanken ihr unendlich viele gemütlich warme stunden), 1 heissluftheizung (momentan nummer 4 in gebrauch,wenn sie nicht in rauch und flammen aufgingen, sorgte ein kurzschluss für ein vorzeitiges ende), 1 zelt (nie gebraucht), diverses malmaterial inklusive oelfarben und leinwänden (keine zeit gefunden), diverse stoffe, garne, spitzen und litzen, nähfaden in allen farben, 1 schneiderkoffer, japanisches papier und allerlei basteluntensilien inklusive verschiedenen anleitungen anhand von büchern (ausser einigen metern faden und diversen nadeln machte ich keinen gebrauch der vielen mitgenommen sachen, es fehlte mir an der zeit), mindestens 50 büchern und verschiedene hörbücher, diverse gesellschaftsspiele (da wir oft im winter schon vor sieben uhr unter deck waren, spielten wir meistens unser geliebtes eile mit weile und hörten anschliessend eine spannende runde dickie dick dickens oder wenn wir genügend stromreserve hatten, lasen wir romantische abenteuer in fernen gefilden), viel zu viele kleider, speziel für samuel hatten wir eine ausrüstung bis zum 3. lebensjahr! dabei, 2 tramperrucksäcke ( wenig gebraucht), diverse farben und lacke inklusive pinsel (wurde sehr viel gebraucht, katja fuhr ab und an einen kratzer), laptop, regenschirm, bocciakugeln, musik cds, eine ganze kücheneinrichtung inklusive dampfkochtopf, solarduschen, bettflaschen, für jede person drei decken und 1 1/2 kissen, taschenlampen, fotoausrüstung und tonnenweise gesammelte muscheln, steine und schwemmholz - wir hatten 200 liter an wasser, 40 liter diesel im tank sowie 2x 20 liter in kanistern, 10 liter benzin, motoren- und getriebeöl ersteres wurde gegen den schluss literweise benötigt, 20 liter petrol, 3 flaschen gas zum kochen, 2 verschiedene anker und 60 meter glänzende nirostakette, ein gummiboot mit paddel und motor, eine solarzelle und ein windgenerator die grossartige arbeit leisteten, einen gasherd mit backofen, der viele leckere schweizer gerichte zauberte, 1 gps festmontiert und ein handgerät, 1 roter motor marke bukh mit 20 ps leistung, der uns trotz altersschwäche um halb europa tuckerte - vielen dank und unsere hochachtung vor soviel zuverlässiger höchstleistung!, eine badeleiter (sehr wichtig um nach der abkühlung wieder an bord zu kommen), etwa 8 gummifender, 1 rettungsinsel mit makel, schwimmwesten, oelzeug und gummistiefel, diverses papierkartenmaterial und ein paar wenige hafenhandbücher....wir hatten 4 kinderwagen wovon zwei noch vorhanden sind in gebrauch, drei kindersitze (1s fürs auto, 1s an den tisch, 1s für ins cockpit), 1 festmontierter kompass und 2 handkompasse, 1 fernglas, 1 leuchtpistole mit diversen raketen, 1 grosse reiseapotheke mit pflaster, antibiotika, stetoskop (zum glück brauchten wir nur verbandsmaterial), spielzeug für samuel, 1 grill und viele flausen im kopf.

von basel bis nach strasbourg war unsere rundreise 4491.95 meilen weit, wir besuchten 121 verschiedene häfen in vier ländern, unser motor lief 1062.5 stunden unter leistung, wir waren bis jetzt 24 monate ohne einkommen und davon 20 monate auf reisen, wir bewältigten weit über 300 schleusen und gaben ein vermögen von mehr als 70.000.-- schweizer franken in den vergangenen zwei jahren aus. so genug der aufzählung, wir wohnen zur zeit bei familie siegenthaler an der nelkenstrasse 37 in gossau, sind auf arbeitssuche und gewöhnen uns langsam wieder an ein luxusleben mit fliessend warmwasser,automatischer wc spülung, doppelehebett, viel schweizer schokolade (hilfe wir werden wieder feiss!) und vielem mehr. wir hoffen euch bald eine richtige adresse mitteilen zu können und bitten um verständnis wenn wir uns noch nicht bei allen lieben freunden und verwandten gemeldet haben und bedanken uns hiermit für all die tollen einträge in unserem gästebuch und die unzähligen mails, die uns sehr viel freude bereitet haben. herzlich eure familie lutz

12.08.08 unsere arme antares steht immer noch halb verwaist in romanshorn und wartet auf bessere zeiten und auf eine sanfte und liebevolle reparatur. leider wird unser liebes schiffchen noch eine weile geduld haben müssen, denn im moment sind wir vollauf beschäftigt mit urs neuem job und unserem neuen zuhause. wir wohnen jetzt bei den bergfeen und bündner zwergen in seewis im prättigau während urs das gute geld bei der rhätischen eisenbahn verdient. wir gewöhnen uns wieder an einen geregelten tagesablauf mit fixen arbeitszeiten, versuchen die unzähligen schachteln und deren inhalt irgendwo in unseren neuen vier wänden zu verstauen, was nicht immer so einfach ist, da wir immens viel plunder besitzen. langsam aber sicher wird es einigermassen wohnlich, zumindest sind die betten bezogen und die küche eingerichtet, fernseher, vorhänge und einen unkraut freien garten folgen irgendwann später.

bei der herrlichen bergsicht und dem schönen sommerwetter vergessen wir manchmal unsere sehnsucht nach dem meer. nach so engem lebensraum auf unserer yacht kommt uns unser neues zuhause luxeriös riesig vor und dauernd ruft eine stimme durchs haus: urs bist du im keller? katja bist du oben? papi wo bist du? mami bist du in der küche? und so ähnlich. irgendwer sucht immer den anderen und findet ihn nicht auf anhieb. auch das abschied nehmen am morgen fällt uns schwer, auf einmal sind wir getrennt und verbringen den tag verschieden nach zwei jahren intensivem zusammensein. mami und samuel haben oft lange zeit nach dem papa und überlegen uns den ganzen tag was wohl der papa gerade in dieser minute tut und ab vier uhr wird die küchenuhr regelmässig kontrolliert ob der verflixte zeiger noch nicht auf sechs uhr gerückt ist. nun wir sind dennoch überglücklich, dass wir doch einigermassen schnell eine arbeitsstelle für urs und ein schönes zuhause für die ganze familie gefunden haben. wir freuen uns natürlich jederzeit über besuch, eine persönliche adressänderung wird hoffentlich bald einmal verschickt und vielleicht gibt es auch eine einstandsparty, sobald unsere freunde und familien nicht mehr über die vielen schachteln stolpern müssen. ihr erreicht uns per post unter familie lutz, pardisla 180 in 7214 seewis-pardisla oder telefonisch neu unter der bündner nummer 081 325 37 53, falls jemand lust hat uns zu besuchen per bahn heisst die haltestelle seewis-valzeina und wer mit dem vierrad/zweirad ankommt, nimmt die ausfahrt in landquart und fährt richtung davos, verlässt die autostrasse nach dem tunnel bei der ersten ausfahrt richtung seewis und fährt auf der alten kantonsstrasse richtung grüsch. unser daheim liegt auf der rechten seite nach der sägerei vor dem gelben haus.dies wird für längere zeit auch der letzte eintrag sein, vielleicht folgen bei gelegenheit noch einige fotos. wir bedanken uns herzlich bei allen besuchern auf unserer seite, freuen uns euch alle wieder des öfteren live zu hören und zu sehen. bis bald und hebet eu sorg! eure familie lutz